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Mittwoch, 30. September 2015

Spaß im spanischen Krankenhaus

Wer auf Dauer in Spanien lebt und das Glück hat älter und älter zu werden, kommt mit ziemlicher Sicherheit an einem Krankenhausaufenthalt nicht vorbei.
Auch wenn ich jetzt darüber meine Erfahrungen niederschreibe, bitte ich immer zu berücksichtigen, dass sich die Zustände von Region zu Region und von Krankenhaus zu Krankenhaus gewaltig unterscheiden können. Vorweg noch eines: die medizinische Betreuung war wirklich einwandfrei!
Meine speziellen Erfahrungen betreffen das alte Krankenhaus „La Fe“ in Valencia. Der Neubau war noch nicht fertig – die Crisis lässt grüßen.
Hier in Spanien geht alles ganz schnell – wenn es denn mal geht! So erhielt ich nach einer Wartezeit von nur einem Monat einen Anruf, mich in 4 Tagen morgens um 9 Uhr im „La Fe“ einzufinden. Valencia liegt von meinem Wohnort immerhin rund 100 km entfernt. Spanienerfahren wie wir nun mal sind, bat ich meinen Willi vor dem Krankenhaus zu warten. Ich wollte sicher sein, dass ich auch wirklich an diesem Tag dort aufgenommen wurde. Ich fragte also bei der zuständigen Stelle.

„Ja, Du wirst heute aufgenommen“, bekam ich zur Antwort. Auf meine Frage, ob ich ab sofort im Krankenhaus bleiben müsse, kam ebenfalls ein klares „Ja“. Also eine kurze SMS an meinen Willi und der fuhr wieder heim.
Nach einer letzten Blutuntersuchung wurde mir mein Zimmer gezeigt. Ich muss dazu bemerken, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt immer nur in Privat-Krankenhäusern war. Also 5-Sterne-Luxus-Einzelzimmer, Traumbad, Speisekarte zur Auswahl… Und nun wurde ich in ein winziges Kämmerchen geschoben, das mit den zwei darin stehenden Betten und den beiden winzigen Schränkchen total überladen war. Oh ja, es gab auch ein Bad – besser gesagt: eine Toilette. Zum Duschen bitte über den Gang!

Nein, ich bin kein Luxusweib, aber der Unterschied war halt etwas krass. Kaum in diesem Kämmerchen angekommen, meinte die nette Schwester: „So, Du kannst jetzt machen was Du möchtest. Aber seit bitte spätestens um 20 h wieder hier. Mittagessen geht, aber dann nichts mehr. Morgen ist die Operation."

Na, ich war stocksauer. Mein Willi befand sich lange wieder auf der Autobahn. Was blieb mir übrig: ich erkundete ein Stückchen Valencia, tafelte fürstlich (wer weiß, wann ich das nächste Mal etwas zu Essen bekommen würde?) und fand mich am späten Nachmittag wieder in meinem Zimmerchen ein. Eine Schwester rückte an, drückte mir einen himmelblauen Pyjama (mit Hosenstall) in die Hand und schickte mich zum Duschen. Irgendwie fühlte ich mich in meine Kindheit zurückversetzt. Wie froh war ich, wenigstens das Zimmer für mich allein zu haben. Die Nacht kam, ich ging ins Bett und suchte nach der Fernbedienung zur Einstellung des Kopf- und Fußteils. Nicht zu finden. Ich fragte die Schwester (übrigens ist mir noch niemals in meiner reichen Krankenhauserfahrung so ein liebenswürdiges, hilfsbereites Personal begegnet, wie bei der Sozialversicherung). Sie fragte, ob ich den Kopf höher haben wollte und fing auf mein Nicken an, wild zu kurbeln. Ich staunte nicht schlecht. 


Wie bei einem Oldtimer konnte man das Bett nur über eine Kurbel bedienen und zwar für den Patienten unerreichbar von außen am Fußende. Ich fragte, was ich nach der Operation machen sollte, wenn ich die Einstellung verändert haben möchte. Ich könne dann sicher nicht fröhlich aus dem Bett hupfen. Sie Schwester lächelte, drückte mir die Rufklingel in die Hand und sagte: „Einfach drücken. Ich bin sofort da!“
Die Nacht verging, die Operation auch. Nach zwei Tagen Intensivstation wurde ich wieder in mein Zimmer gebracht – doch welch ein Schock - ich war nicht mehr allein. Eine alte Dame lag im Nachbarbett. Davor auf einem Sesselchen hockte ihr Gatte. Mir war das in dem Moment ziemlich egal, ich war noch voller Medikamente und hatte einen Dröhnkopf. Es war ruhig im Zimmer, ich schlief ein. Doch dann wurde ich aus meinem Erholungsschlaf gerissen. Die spanische Familie war eingetroffen. Drei erwachsene Kinder nebst Ehepartner und den lieben Enkelchen. Himmel! Es war laut wie bei einem Fußballspiel in der Südkurve. – Sagen mochte ich nichts. Erstens bin ich Ausländerin und zweitens waren die ja in der Überzahl. – Endlich, nachdem sie mehrmals von der Schwester aufgefordert wurden, trollte sich die liebe Familie. Ich hatte die Augen geschlossen und bemerkte nicht, dass einer zurückblieb: der Ehemann. Nur durch eigenartige Knittergeräusche wurde ich aufmerksam und sah mit Erstaunen, dass der kleine Mann sich eine Matte vor das Bett seiner Frau legte, um sich darauf zum Schlafen nieder zu lassen. Ich war platt. Wie sollte das denn gehen? Es konnte ja nicht einmal mehr eine Schwester das Zimmerchen betreten, wenn ich sie brauchte. Und – befestigt am Tropf und auch sonst total daneben – ich konnte nicht aufs Örtchen. Peinlichkeit kroch in mir hoch, als ich dann dringend die Schwesternklingel betätigen musste. Nun lief ab, was sich in den kommenden Tagen und Nächten sehr häufig wiederholen sollte:
Tür öffnete sich einen Spalt, das Männchen stand von der Matte auf, rollte sie zur Seite, verließ den Raum. Die Schwester schwang die Bettpfanne, verließ den Raum, das Männchen kam zurück, rollte die Matte wieder aus und legte sich drauf.

War das schon schlimm, so wurden meine Nerven jeden Abend einem neuen Härtetest unterworfen, wenn die Verwandtschaft anrückte. Doch man muss auch die positiven Seiten sehen: zwischen den Betten oben an der Wand befand sich ein Flachbildschirm-TV. Der Leser wird sich nun fragen, was das Positive daran sein soll, wo eh schon täglich ein Unterhaltungs-Live-Programm im Zimmer ablief. Ganz einfach: das Positive daran war – der Fernseher war kaputt! Ich mag mir nicht ausmalen, in welche Anstalt man mich gebracht hätte, wäre dieses Gerät auch noch den ganzen Tag am Dröhnen gewesen.


Ich war unendlich glücklich, nach einer Woche diesem Irrenhaus entkommen zu können.
Doch eine Frage brennt mir immer noch auf den Nägeln: Was hätten die eigentlich gemacht, wenn mein Willi auch bei mir geblieben wäre?

Lilac Namez, Spanien 2008


Spaß mit spanischen Banken 
 
Habe ich Euch eigentlich schon einmal etwas über meine Bank erzählt? Ach, es gibt da so viele Geschichten, dass ich ganz den Überblick verliere. Doch eine davon will ich Euch nicht vorenthalten, denn sie ist so aussagefähig für alle Leute, die sich hier in Spanien ein Konto zulegen möchten/müssen.

Bei meiner Lieblingsbank bin ich nun schon seit 1995. Damals arbeitete ich gleich um die Ecke in einem Steuerberatungsbüro. Ich hatte meine eigene Filiale und war „mein eigener Herr“. So vergab ich oft und reichliche Empfehlungen für alle möglichen Dienstleistungen. Die Kunden – meist Spanienneulinge – waren dankbar. Nein, um es gleich ganz klar zu sagen: ich bekam weder Kommission noch ein Dankeschön. Ich tat es für die Kundenzufriedenheit.

Und genau bei dieser – von mir so verwöhnten - Bank geschah eines Tages Folgendes:

Ich musste 400 Euro von meinem Konto abheben, da ich exakt diesen Betrag zur Begleichung einer Rechnung benötigte (gibt viele Leute in Spanien, die Bargeld bevorzugen). Ich also zu meiner Kassiererin und trug ihr mein Anliegen vor. Null Problemo. Ich kannte sie lange und hatte absolutes Vertrauen. Also setzte ich gar nicht erst meine Brille auf, ohne die ich ziemlich blind bin. Immerhin konnte ich klar genug erkennen, dass sie 8 Scheine a 50 Euro vor mich hinblätterte. Sie reichte mir die Quittung, die ich dann (blind) unterschrieb. Soweit so gut.

Am darauf folgenden Tag klingelte morgens mein Telefon. Die Bank war dran. Man teilte mir mit, dass ich versehentlich statt 400 ganze 800 Euro erhalten habe. Ich möchte doch bitte vorbei kommen, um die überzahlten 400 Euro zurück zu bringen. Hm! Ich holte den Beleg aus meiner Tasche, setzte die Brille auf die Nase und las klar und deutlich: 400 Euro. Das war der Betrag, den ich verlangte, den ich bekam und für den ich quittierte. Ich nahm den Hörer wieder in die Hand und teilte der Dame mein Bedauern mit. Ich würde nichts zurück zahlen, denn ich hatte erhalten, für was ich quittierte. Was mir daraufhin aus dem Hörer entgegenschallte, ließ mich glatt vom Glauben abfallen:

„Wenn Sie nicht geneigt sind, den Betrag an unsere Filiale zurück zu zahlen, werden wir Ihr Konto damit belasten!“

„Waaaaaas?“, fragte ich aufgebracht, „Sie werden überhaupt nichts meinem Konto belasten. Ich habe 400 Euro bekommen und quittiert. Wagen sie es ja nicht!“

Doch sie wagte es, wie ich nach einer halben Stunde beim Blick auf mein Konto im Computer wahrnehmen musste.

So schnell hatte ich mich - glaube ich - noch nie angezogen und schon saß ich im Auto Richtung Bank. Ich verlangte sofort den Filialleiter zu sprechen. Und dann gab es ein wildes Palaver. Er stand voll und ganz hinter seiner Kassiererin (wunderbarer Chef, wünschte ich mir auch!). Er vertraue ihr, meinte er. Auf meine Frage, wieso sie eigentlich darauf kämen, ich hätte 400 Euro zu viel ausgezahlt bekommen, gab es eine verblüffende Erklärung:

„Wir hatten gestern beim Kassensturz 400 Euro zu wenig!“

Aha! Ich fragte: „Und wieso habe ich die bekommen? War ich die einzige Kundin gestern?“

Die kleine Kassiererin wurde rot und meinte: Nein, aber sie wüsste ganz genau, dass sie mir zu viel Geld ausgezahlt hätte.

Ich erinnerte sie daran, dass sie den Betrag nicht nur abgezählt aus dem Geldspender empfing, sondern auch noch einmal durch die Zählmaschine hatte laufen lassen.

Egal! Ich hatte zu viel Geld erhalten und müsse es nun zurück zahlen.

Ich wandte mich abermals an den Filialleiter und erklärte ihm:

„Wenn Sie die mir bereits abgebuchten 400 Euro nicht sofort zurück auf mein Konto anweisen, werde ich sie nicht nur um die Hojas de Reclamaciones bitten (Beschwerdebuch), sondern die Polizei einschalten.“ Ich schaute die Kassiererin an und fuhr fort:

„Ich will Ihnen nichts unterstellen, doch wenn Sie meinen, ich hätte mich an 400 Euro aus Ihrem Kassenbestand bereichert, so muss ich mich fragen, ob Sie nicht vielleicht gerade 400 Euro gut gebrauchen konnten!“

Daraufhin herrschte eisiges Schweigen.

Der Filialleiter gab die Anweisung, mir den abgebuchten Betrag auf mein Konto zurück zu buchen, drehte sich um und verschwand in seinem Büro, wobei er die Tür deutlich hörbar hinter sich ins Schloss fallen ließ.
Das Kassenmädchen musste den Verlust übrigens nicht aus ihrer eigenen Tasche ersetzen. Alles klar?

Das Schöne an Spanien ist: man kann hier Jahrzehnte leben und doch immer wieder überrascht werden vom Einfallsreichtum der Banken.

Mein Willi und ich besitzen seit rund 15 Jahren bei einer Bank ein gemeinsames Konto mit zwei dazugehörigen Visa-Karten. Eine für ihn und eine für mich. Das ging 14 Jahre gut. Meine Karte schlummerte im Schrank und wurde nur herausgenommen, um sie ab und zu gegen eine neue umzutauschen, wenn das Verfallsdatum erreicht war. Willis Karte war laufend im Einsatz. Sie ist so schön goldfarben und er sonnt sich im Wahn, eine Visa Gold-Card zu besitzen. Da kann ich sagen was ich will. Willi hält daran fest.

Vor einem Jahr begannen sich auf meiner Schlaf-Karte merkwürdige Buchungen abzuspielen. Erst bekam ich es gar nicht mit, obwohl ich jeden Tag per Internet die Kontostände prüfe (das macht jeder, der einige Zeit mit spanischen Banken zu tun hatte). Aber ich hatte einfach nicht auf den Saldo dieser Visa geschaut, da der sich ja seit 14 Jahren permanent auf Null befand.

Rein zufällig entdeckte ich dann den Saldo. 40 Euro standen plötzlich auf meiner Karte im Minus. Eine Woche später waren es bereits 90 Euro. So machte ich mich also auf den Weg zu meiner Filiale – telefonisch kann man nichts klären, habe ich schon bis zum Abwinken versucht. Ich legte meine Karte vor und bat um Aufklärung.

Nun, meinte die Dame am Schalter, ich hätte die Karte wohl verwendet. Auf mein wirklich nachdrückliches „Nein“ schaute sie rund eine halbe Stunde gebannt auf den Bildschirm Ihres PC, dann nahm sie den Telefonhörer in die Hand und rief bei Visa an. Das Gespräch nahm wieder einige Zeit in Anspruch, dann legte sie auf und teilte mir strahlend mit, man würde die Angelegenheit klären. Ich erhielte innerhalb der nächsten zwei Tage einen Anruf.

Das war eine Lüge – denn in Spanien erhält man so gut wie nie einen Rückruf einer Bank, einer Behörde oder gar eines Lieferanten. Nach einer Woche war der Saldo wie durch Geisterhand von meiner Karte verschwunden – ohne Anruf der Bank selbstverständlich. Ich war’s zufrieden, die Sache damit erledigt. Rund drei Monate herrschte Ruhe auf meiner Karte bis sich eines Tages doch wieder eine kleine Buchung in Höhe von 55 Euro dort einnistete. Misstrauisch behielt ich die Sache zunächst im Auge, doch als nach einem Monat der Saldo um weitere 60 Euro aufgestockt wurde, war mein nächster Weg zur Bank.

„Berta“, die mir inzwischen vertraute Kassiererin, schüttelte den Kopf über die erneute Dreistigkeit von Visa. Sie versprach Klärung und einigermaßen beruhigt ging ich nach Hause.

Nach zwei Monaten war der Saldo jedoch nicht etwa getilgt, sondern fröhlich auf inzwischen 250 Euro angewachsen. Ich ließ den Kontoauszug ausdrucken und ging abermals zur Bank. Berta lief rot an, als ich ihr den Bogen vorlegte und griff sofort zum Telefonhörer. Das Gespräch mit Visa verlief kurz und bündig. Die Röte in Bertas Gesicht hatte sich vertieft und stotternd wiederholte sie mir die Aussage von Visa:

Bei den Buchungen auf meiner (ruhenden) Visa-Card handelt es sich nur um Zahlen. (Ach ja?) Ich sollte mich nicht darum kümmern, denn schließlich und endlich sei mein Konto ja wohl noch nie damit belastet worden (Das stimmte!). Diese Zahlen seien Visa-intern und sollten mich nicht tangieren. 

(Auf Deutsch: ich sollte endlich die Klappe halten!)

Okay. Da ich die Karte wirklich nur zur Sicherheit besaß und die Buchungen tatsächlich niemals meinem Konto belastet worden waren, ließ ich die Sache zunächst auf sich beruhen. Es ging lustig weiter mit den Buchungen. Bis vor einem Monat. Der Saldo auf meiner bis dahin jungfräulichen Karte betrug inzwischen 390 Euro. Nun brauchte ich sie ganz plötzlich, da mein Willi zu seiner Familie gereist war. Ich musste also etwas einkaufen. – Kaum wieder daheim, schaute ich mir den Saldo auf meiner Visa an. Der Einkauf war mit 25 Euro verbucht, die alte Belastung von 390 Euro stand ebenfalls noch auf der Karte.

Es kam Ultimo und damit wuchs die Spannung in mir, was nun wohl auf meinem Konto geschehen würde. Und es geschah, was ich zwar befürchtet aber doch nicht geglaubt hatte: man buchte mir die 25 Euro für meinen Einkauf zuzüglich der 390 Euro von meinem Girokonto ab. Also jene 390 Euro, die doch gar kein Saldo sondern nur buchungsinterne Zahlen waren, welche mich nicht tangierten. Jeder kann sich nun vorstellen, wie schnell ich auf meiner Bank war. Das dort folgende Gespräch dauerte mehr als eine Stunde. Zu meinem Ärger war Berta (das freundliche und in den Sachverhalt eingewiesene Kassenfräulein) inzwischen versetzt worden. Angeblich wusste niemand von dem vorangegangenen Ärger mit Visa. Es wusste auch niemand, dass ich seit 15 Jahren Kunde dieser Bank war und aufgrund meines Berufes viele Neukunden vermittelt hatte. Personalwechsel = alles auf Null.

Doch man hatte eine Lösung für mich. Anstatt die gleiche Karte wie mein Mann für unser Konto zu benutzen, sollte ich eine Extra-Karte bekommen, die absolut getrennt abrechnet würde. Einen Tag später bereits überreichte man mir strahlend einen Umschlag. Überraschenderweise befanden sich daran gleich zwei Kreditkarten: Visa und American Express. Begeistert klärte man mich auf, dass die Banco P... sich einen ganz besonderen Service für ihre treuen Kunden ausgedacht hat: zwei Karten zum Preis von einer. Und mit der American Express hätte ich den Vorteil auf all meine Einkäufe 1 % Rabatt zu erhalten, an gewissen Tankstellen sogar 5 %. Am Wichtigsten aber war, dass so auch eine „Kontobereinigung“ stattfinden sollte. Ich las mir den Vertrag durch und akzeptierte. Endlich sollte das Buchungsdurcheinander ein Ende haben.

Willi war neidisch, denn meine Visa war nun platinfarben und er ging sofort davon aus, dass ich nun die Platin-Card besitze, während er immer noch mit seiner Gold-Card rummacht. Männer!

Gleich am nächsten Tag machte ich einen Einkaufsversuch mit der American Express (wegen des 1 %igen Rabattes!!!) bei dem Supermarkt-Riesen Mercadona. Doch ach und weh – die Karte funktionierte nicht. Ich versuchte es mit der neuen Visa – das klappte ohne Probleme. Da sich das Mercadona nicht weit von meiner Bankfiliale befindet, bin ich sofort auf dem Heimweg dort vorbei gefahren, um nachzufragen, was denn nun schon wieder falsch gelaufen sei. Was ich dann zu hören bekam, überraschte mich wirklich mal wieder – und das nach 15-jähriger Erfahrung mit dieser Bank:

Bank: „Jaaaa, die American Express Card wird ja nur von großen Unternehmen akzeptiert!“

Ich - „Ach, und Mercadona, eine der größten Supermarkt-Ketten in Spanien, zählt dann wohl zu den Tante-Emma-Läden, oder?“

Bank - „Naja, also mit groß meine ich Läden wie Corte Ingles (das teuerste Kaufhaus in Spanien, ca. 100 km entfernt) oder die Carrefour-Kette (bei mir in der Gegend nicht vertreten). Aber Sie haben doch immer noch die Möglichkeit bei den ...Tankstellen mit 5 % Rabatt zu tanken!“, meinte der Filialdirektor strahlend zum Gesprächsabschluss.

Man riet mir noch, doch mal im Internet auf die Bankseite zu gehen und alles über meine neuen Kreditkarten nachzulesen. Das tat ich dann auch sogleich. Auf Seite 17 der 25 Seiten langen Geschäftsbedingungen zur Nutzung der American Express Card stand dann zu lesen (merkwürdigerweise in sehr viel kleineren Buchstaben als der gesamte Rest): ab dem zweiten Nutzungsjahr der Karte beträgt die Jahresgebühr 70 Euro! Diesmal griff ich zum Telefonhörer und rief bei der Bank an. Auf meinem Vertrag steht 28 Euro Jahresgebühr für beide Karten zusammen (auch wenn ich nur eine will, geht halt banktechnisch nicht anders!) und im Internet sind es nun plötzlich allein für die American Express 70 Euro im Jahr.

Die Dame fragte mich leicht pikiert, wo ich das denn nun schon wieder gelesen hätte. 
„Auf Ihrer eigenen Homepage“, gab ich nun auch etwas ungehalten zurück.
Sie öffnete die Seite an ihrem PC. Ich navigierte sie zur entsprechenden Stelle. Ruhe trat ein. Dann ein: „Moment, da muss ich mal eben nachfragen!“

Der Hörer wurde zugehalten und sie sprach mit dem Filialleiter. Nach langer Zeit nahm sie die Hand von der Sprechmuschel und meinte: „Also darum brauchen Sie sich nun wirklich nicht zu kümmern. Das stimmt so nicht. Sie zahlen 28 Euro im Jahr. Gaaaanz sicher!“

Tja, so sprach sie. Und was mache ich, wenn im nächsten Jahr mal wieder das gesamte Personal ausgewechselt wird? Mich niemand mehr kennt und keiner je diese Aussagen hörte?

Ich habe die Geschäftsbedingungen nun ausgedruckt und bin am Montag wieder bei meiner Filiale. Dann will ich eine schriftliche Zusage – oder die nehmen die verdammte American Express-Karte zurück.

Ach, übrigens: wir sind nun auf der Suche nach einer ...Tankstelle in unserer Gegend. Es lohnt sich ja nicht, über 100 Kilometer weit zu fahren, nur um dann 5 % am Sprit zu sparen, dessen Preis wahrscheinlich eh höher ist als der bei unserer Tankstelle um die Ecke.


© Lilac Namez, Spanien 2010


Spaß mit dem spanischen Finanzamt


In einem Gespräch am Telefon erfuhr ich von einer Bekannten, dass sie seit Jahren für ihre Wohnung hier in Spanien keine Einkommensteuern bezahlt. Sie hatte es schlichtweg vergessen, denn ihr Mann war gestorben und seitdem blieb das Apartment ungenutzt. Na, ich habe sie dann erstmal kräftig zusammengefaltet. Wie kann es sein, hier Eigentum zu haben und keine Steuern dafür zu zahlen? Zumal es keine Arme trifft in diesem Falle. Sie bat mich dann, doch für sie die Einkommensteuererklärung anzufertigen und bei ihrer Bank zu präsentieren.

Ich füllte das Formular 210 im Internet aus und der Drucker fertigte die entsprechenden Seiten. Nun fehlten mir nur noch zwei Dinge: Umschläge und Etiketten. Ich schreibe Umschläge, da es sich um zwei Steuererklärungen handelt: für die Wohnung und für die Garage. Und jede Erklärung muss in einem gesonderten Umschlag abgegeben werden. Wenn das so weiter geht, wird Spanien eines Tages noch in Bergen von Papier versinken – und das im Zeitalter des Internet.

Heute machte ich mich also auf den Weg nach Denia, um die fehlenden Utensilien zu besorgen. Als meine Nummer dann endlich aufgerufen wurde, ging ich zum angezeigten Schalter und bat um Etiketten für diese Steuererklärungen (die legte ich dem Sachbearbeiter vor).

„Ich brauche Ihre N.I.E.-Nummer“, sagte er mir.

„Die Steuererklärung ist nicht für mich, sondern für eine Freundin, die sich nicht in Spanien aufhält“, erklärte ich.

„Ich brauche dann außer der N.I.E.-Nummer auch noch eine Vollmacht im Original von der Steuerpflichtigen“, brummte der Mann.

Er griff in eine Schreibtischschublade und legte mir ein zweiseitiges Formular mit der Nummer 030 vor. Soviel ich verstand, war das eine Erklärung für eine Volkszählung. Naja, mein Spanisch ist wohl doch nicht so gut.

Außerdem erhielt ich einen Vordruck für eine Repräsentation. Diesen sollte ich per Post nach Deutschland zur Steuerpflichtigen schicken. Sie sollte alles ausfüllen, unterschreiben und dann wieder per Post zurücksenden.

„Das dauert doch mindestens zwei Wochen“, warf ich ein. „Der Abgabetermin für die Steuer ist aber bereits in der kommenden Woche!“

„Ich brauche diese Unterlagen, sonst gibt es keine Etiketten“, sagte er stur.

„Gut, wenn ich keine Etiketten bekomme, gibt es keine Steuereinnahme!“ trumpfte ich auf.

Er zuckte mit den Achseln.

„Bester Mann, ich möchte doch bloß Steuern zahlen. Sie brauchen mir die Etiketten ja nicht auszuhändigen. Kleben Sie die selbst auf die Formulare“, versuchte ich es noch einmal.

„Nein! Nicht ohne Vollmacht und N.I.E.-Nummer“, sagte er hart wie Krupp-Stahl.

„Ist Ihnen klar, dass Sie mich daran hindern, hier in Spanien Steuern zu bezahlen“, keifte ich nun los.

„Ich hindere niemanden daran, Steuern zu zahlen. Geben Sie mir die N.I.E.-Nummer und eine Vollmacht....“ weiter kam er nicht, ich war schon weg.

Nun frage ich mich allen Ernstes, wie ein Land, welches nicht bereit ist Steuern entgegen zu nehmen, jemand aus der Crisis wieder herauskommen will.

Man stelle sich diese Situation in Deutschland vor: Ich gehe zu einem Finanzbeamten und sage:

„Hier sind 1.000 Euro. Die möchte ich gern als Steuern einzahlen!“

Also glaubt hier ehrlich jemand, der Finanzbeamte hätte mich rausgeschmissen? Ich nicht!





Copyright: Rainer Sturm, pixelio.de

Die heutigen Stunden beim Finanzamt passen mal wieder gut für eine Anekdote auf meiner Homepage!Man kommt ins Gebäude hinein und prallt praktisch gegen einen Bullen von Mann. Der will wissen, was Dein Anliegen ist.

Wenn Du jetzt sagst: "Ich will hier eine Bombe legen!", kommst Du nicht rein. So ist das mit der Ehrlichkeit nun mal. Ich wollte eine Kopie meiner Steuererklärung von 2009. Das wurde als Grund akzeptiert und der Bulle verwies mich an den nächsten (Bullen). Dort musste ich meine Handtasche in ein Körbchen legen. Sie wurde dann durchleuchtet, wie beim Flughafen. Ich selbst musste durch eine Schranke gehen, die mich auf Metall untersuchte (Plastiksprengstoff wäre sicher nicht aufgefallen!). Dann bekam ich meine Tasche wieder und musste zum nächsten Tisch. Ein drittes Mal brachte ich mein Anliegen vor. Ich bekam eine Nummer und die Dame ging mit mir zu einem Pult und suchte das entsprechende Antragsformular für mein Anliegen heraus.

"23 Centimos", sagte sie zu mir.

"Wie bitte?" fragte ich nach. Nicht weil ich sie akustisch nicht verstanden hatte, aber geistig hinkte ich hinterher. Konnte es sein, dass man für einen Antrag 23 Cent bezahlten sollte?

Ich bezahlte also - mehr erstaunt als sauer - füllte den Antrag am Pult aus und setzte mich in die Wartereihen.

Meinem Willi schrieb ich per SMS: "C 18 ist dran - habe C 25". So konnte er sich auf eine gewisse Wartezeit einstellen. Es gab ca. 17 Schalter - zwei davon waren mit Sachbearbeitern besetzt!

Endlich kam ich an die Reihe. Eine wirklich freundliche junge Dame fragte nach meinen Wünschen. Ich legte Ihr den Antrag vor. Sie gab alles in den PC ein, fragte ob ich immer noch das Postfach habe und erklärte: "In einer Woche haben Sie die Kopie der Steuererklärung in Ihrem Postfach!"Ich starrte sie

an, denn ich konnte kaum fassen, wie reibungslos und schnell das gelaufen war. Also bedankte ich mich artig und ging zurück zur Papierverwalterin. Ein Mann war vor mir, der das Modell 210 haben wollte - ein Vordruck für die Steuererklärung von Nicht-Residenten.an, denn ich konnte kaum fassen, wie reibungslos und schnell das gelaufen war. Also bedankte ich mich artig und ging zurück zur Papierverwalterin. Ein Mann war vor mir, der das Modell 210 haben wollte - ein Vordruck für die Steuererklärung von Nicht-Residenten.

Die Dame suchte und suchte. Es gab gleich mehrere Schränke, in die sie bis zur Taille eintauchte. Als sie alles durchsucht hatte, rief sie ihre Kollegin im Obergeschoss an. Dann wandte sie sich wieder dem Mann zu, schüttelte bedauernd den Kopf. Das Formular sei nicht vorrätig. Sie fragte ihn, warum er es denn nicht per PC ausdrucken würde. Daraufhin begann eine lange Erklärung über seinen bösen Drucker, der jedes Blatt Papier zerreißt, bevor er es ausspuckt. Mit Bedauern trennte man sich.

Nun war ich an der Reihe. Ich bat um zwei Umschläge. "Wofür?" - "Für die Steuererklärung 210 für Nichtresidente!"

Sie ging an den Schrank, griff hinein und legte mir zwei Umschläge auf den Tisch.

"Drei Euro", sagte sie.

"Drei Euro für zwei Umschläge?"

Sie drehte einen Umschlag um und zeigte auf den aufgedruckten Preis: 1,50 Euro.

Was sollte ich machen, ich brauchte die Dinger? Also zahlte ich die 3 Euro. Nachdem ich meine Geldbörse umständlich wieder in der immer zu kleinen Damenhandtasche verstaut hatte, griff ich nach den Umschlägen - und musste grinsen. Es waren nicht nur die Umschläge für die Steuererklärung Nr. 210 - in diesen Umschlägen befanden sich die Vordrucke für die Steuererklärung. Also genau die Formulare, nach denen der arme Mann vor mit gefragt hatte. Der war natürlich schon lange weg, sonst hätte ich sie ihm geschenkt. Ich brauchte ja nur die Umschläge.

Ich überlegte kurz, doch dann entschied ich mich mit einem weiteren Grinsen, die Dame nicht über den Inhalt der Umschläge aufzuklären. Wenn die zu dumm ist um zu fühlen, dass dort etwas drinnen war, so wollte ich ihr Wissen ganz sicher nicht erweitern.

Das war meine kleine Rache für die 3,23 Euro, die mich der ganze Spaß gekostet hat!

Obwohl auf der Homepage vom Finanzamt steht, dass man sich ab dem 1.3.2011 das Steuerformular 210 herunterladen kann, ist dies bis heute nicht der Fall. Und selbst wenn ich es mir herunterladen könnte, fehlt mir ja immer noch der Umschlag, in den ich diese Steuererklärung schieben muss, damit die Banken sie überhaupt annimmt.

So machte ich mich heute abermals auf den Weg zum Finanzamt nach Denia.

Die freundliche Dame von vor einigen Tagen war leider heute nicht da. Also wandte ich mich an ihre Vertretung. Ich sagte, ich hätte gern noch einmal drei Steuerformulare 210 mit Umschlag.

"Gibt es nicht, laden Sie sich die Formulare aus dem Internet herunter!"

"Das geht nicht, die Seite von Finanzamt hat diese Formulare immer noch nicht zum download bereit!"

"Dann warten Sie!"

"Kann ich nicht. Ich verlasse in zwei Wochen Spanien und möchte vorher noch meine Steuererklärung für 2010 bei meiner Bank abgeben!"

"Morgen oder Übermorgen werden Sie sich die Formulare sicher runter laden können!"

"Selbst wenn, so brauche ich von Ihnen die entsprechenden Umschläge!"

"Laden Sie sich die aus dem Internet herunter!"

"Die Umschläge????"

Sie wurde langsam wütend, stand auf und ging an einen Schalter, um mit einem Kollegen zu sprechen.

Sie kam zurück.

"Wir haben diese Umschläge nicht!"

"Dann geben Sie mir drei Umschläge für die Steuererklärungen von Residenten!"

Sie stand auf und holte die Umschläge (man kann sie für beide Steuererklärungen verwenden, aber so etwas ist beim Finanzamt wohl noch nicht angekommen).

Sie knallte mir die Umschläge auf den Tisch. Sie waren sogar kostenlos. Aber nun war ich gereizt. Ich fragte:

"Was mache ich eigentlich, wenn ich keinen Computer habe, oder keinen Drucker, oder eines von beiden ist defekt?"

"Dann müssen Sie Ihre Steuererklärung eben von einer Gestoria machen lassen!"

"Von einer Gestoria, die mir 70 bis 100 Euro dafür abnimmt, auch wenn ich zum Beispiel nur 30 Euro Steuern zu zahlen habe?"
Sie zuckte die Achseln und wollte noch etwas sagen. Ich unterbrach sie und meinte:

"Ich werde mir Ihre Antwort aus dem Internet runterladen. Danke sehr!"

Tja, nun stehe ich da und kann nur hoffen, dass das Finanzamt innerhalb der nächsten 2 Wochen das Steuerformular zum Download auf seine Internet-Seite stellt.

Was ist das nur für ein Land, in dem es einem so schwer gemacht wird, seine Steuern zu zahlen?

Lilac Namez, Spanien 2009


GATE 08

Es war ein wunderschöner Sommertag, als ich auf dem Flugplatz Köln-Bonn in der Wartehalle saß. Es war noch relativ früh am Tag und doch lag meine Ehe schon in Trümmern. Gerade hatte ich meine Mann in Flagranti bei seiner Geliebten in der Wohnung überrascht, ihm seine unbezahlten Rechnungen überreicht, den Schlüssel unserer gemeinsamen Wohnung1 zurück verlangt und wartete nun auf den Rückflug nach Hamburg.



Meine Gedanken waren grau bis dunkelschwarz und wäre es nicht so früh gewesen, hätte ich sicher auf den gerade erlebten Schock einen Brandy getrunken.

Ich schaute hinaus aufs Flugfeld, und war in meinen Gedanken weit weg bei unserem Kennenlernen damals, als ich plötzlich bemerkte, dass mich jemand angesprochen hatte. Ich hob überrascht den Kopf und sah in die Augen eines sehr gut aus sehenden, freundlichen Mannes. Wohl ein bis zwei Jahrzehnte älter als ich, mit Lachfältchen in den Augenwinkeln.

„Entschuldigen Sie“, sagte ich, „ich habe Sie nicht verstanden.“

„Ich fragte, ob ich mich zu Ihnen setzen dürfte“, antwortete er.

Natürlich durfte er. Warum auch nicht. Mir war es ziemlich egal. Als er mich wieder ansprach, schreckte ich abermals aus meinen Gedanken auf.

„Sie sehen nicht glücklich aus“, meinte er zu mir. Dann machte er mir einen außergewöhnlichen Vorschlag: Wir würden uns mit ziemlicher Sicherheit nie wieder begegnen. Was ich davon halte, wenn ich ihm mein Herz ausschütte und er mir seines. Wir seien beide unvoreingenommen, was die Probleme des anderen anginge, also könnten wir einander vielleicht raten.

Ich schaute ihn misstrauisch an. Was sollte das? Doch da begann er schon zu sprechen. Ich erfuhr einen kleinen Teil seiner Lebensgeschichte. Bereits nach wenigen Worten horchte ich gespannt seinen Worten. Was er mir erzählte, ist nicht wichtig für diese kleine Geschichte. Wichtig ist einzig und allein, dass er sich mir gegenüber völlig öffnete und sein momentanes Problem darlegte. Als er geendet hatte, schwieg er – fragend, wie mir schien.

„Wie soll ich Ihnen raten?“, fragte ich. „Ich bin viel jünger als sie, viel weniger lebenserfahren!“

„Gerade das ist das Interessante“, meinte er. „Sie sehen meine Probleme aus einer völlig anderen Perspektive. Diese zu erfahren, würde alles für mich in einem anderen Licht beleuchten.“

Ein wenig gehemmt, dann nach und nach immer freier, begann ich, meine Meinung zu seinen Schwierigkeiten kund zu tun. Er hatte sich zurück gelehnt und lauschte, ohne mich ein einziges Mal zu unterbrechen. Als ich schwieg, schaute er aus dem Fenster auf das Flugfeld und ich bemerkte, wie er über meine Worte nachdachte.

Es dauerte eine Weile, dann sagte er mit einem Blick in meine Augen: „Danke! Das war sehr aufschlussreich, denn von diesem Standpunkt aus habe ich die Sache noch gar nicht betrachtet.“ Er machte eine Pause. „Nun sind Sie aber dran!“

Und als ob ich mit einem alten Freund sprach, erzählte ich ihm von meiner noch recht jungen Ehe, meinem 16 Jahre älteren, türkischen Mann, dessen Freundin und meiner Verletztheit. Ganz sachlich, ohne Tränen, ohne etwas zu beschönigen.

Als ich geendet hatte, sprach er sehr ruhig und sachlich zu mir und erklärte mir seine Sicht der Dinge. Vieles davon war ganz neu und eine total andere Betrachtungsweise, die mir Stoff für die nächsten Stunden gab um nachzudenken.

Wie durch einen Schleier hörte ich den Aufruf meiner Maschine nach Hamburg. Ich stand auf, der Fremde mir gegenüber ebenfalls. Er küsste meine Hand und wir wünschten uns gegenseitig alles Gute für die Zukunft und bei der Lösung unserer Probleme.

Wir gingen auseinander, wie wir uns begegneten – wir kannten weder unsere Namen, noch unsere Ziele.

Ich habe so etwas nie wieder erlebt, doch es war ein gutes Erlebnis. Mir ging es besser, ich sah viele Dinge klarer und mein Herz war nicht mehr so schwer.

Ich hoffe, dem Fremden erging es ebenso.


Lilac Namez, Hamburg 1975
Das Mufflon an meiner Seite


Schlecht gelaunte Männer kommen bei Frauen selten gut an. Besonders, wenn ihre Launen noch starken Schwankungen unterliegen.  Mit einem Dauermauli an ihrer Seite hat Frau nicht mehr viel zu lachen. Eine Leidtragende zieht Bilanz.

Wenn Kummer eine Farbe hat, dann ist es diese Mischung aus glitzerndem Grün und zinnoberrotem Rouge, die mir damals durchs Make-up floss. Ich höre sie noch rauschen, die Sturzbäche aus Tränen, den Resten sündhaft teurer Mascara und eines Lidstriches, für dessen Auftragen ich durch wochenlanges Selbststudium in namhaften Frauenzeitschriften eine halbe Kosmetikerinnenausbildung absolviert habe. Ich wollte toll aussehen bei diesem Fest, der Hochzeit meiner besten Freundin. Und eigentlich standen alle Zeichen gut für einem wunderbaren Tag – bis zu jenem verhängnisvollen Augenblick, in dem mein Freund seiner schlechten Laune freien Lauf ließ.

Es war nicht sein Tag. Beim Einparken vor der Kirche hatte er dem Nummernschild des Schwiegervaters der Braut eine Schramme verpasst, beim Champagnerempfang schüttete ein Blumenkind Cola auf seinen Schuh. Eigentlich war das alles nicht so schlimm – aber für ihn wieder mal ein Beweis dafür, dass das Schicksal gegen ihn war. Und ich sowieso. Schließlich hatte ich mir trotz seiner Misere vorgenommen, mich zu amüsieren, was ihm wiederum ein Beweis dafür war, dass er nie auf meine Solidarität setzen konnte!

Es war wieder einmal so, als hätte er nur nach einem Anlass gesucht, sich fortan mit heruntergezogenen Mundwinkeln an der Bar zu installieren. Als er mir dann auch noch sagte, dass mein Kleid für eine Frau von Mitte 30 zu gewagt sei, konnte ich die Tränen gerade noch bis zur Toilette zurückhalten. Jetzt stand ich vor dem Spiegel, betrachtete die zwei fetten Farbstriche unter meinen Augen und schwor Rache für jede Minute, die mir dieser Mann mit seinen schlechten Launen vermiest hatte.

Eine Beziehung mit einem launischen Partner ist wie Schlittern über dünnes Eis. Doch das Schlimmste daran sind nicht die Einbrüche, sondern ihre Unberechenbarkeit. Da verabredet man sich zu einem romantischen Abendessen, schwelgt in gemeinsamen Erinnerungen, flüstert sich Zärtlichkeiten zu – und dann, ganz plötzlich kippt die Stimmung, weil frau den Kellner eine Spur zu nett angelächelt oder nicht gebührend auf einen Kommentar des Gegenübers reagiert hat.

Meine Freundin Gabi steht um fünf Uhr morgens auf, um dem Gatten ein Nutellabrot auf den Nachttisch zu legen, damit sie nicht am frühen Morgen schon die unschönen Folgen seiner Unterzuckerung zu spüren bekommt. Anja dreht hektisch das Radio leise, wenn sie den Schlüssel in der Tür hört und stolpert ins Bad, um noch mal schnell zu kontrollieren, ob sie die Zahnpastatube auch wirklich zugeschraubt hat.

Die schöne Ramona aber greift zur ältesten Methode der Welt, wenn der Herr und Gebieter beim Abendessen aus irgendeinem Grund plötzlich wortkarg wird und seine Augenbrauen beginnen, sich gefährlich zusammenziehen – dann zieht sie sich einfach aus und mimt die lüsterne Hausfrau. „Gelingt immer“, sagt sie. Und auch Anja und Gabi halten ihre Männer mit ihrem vorauseilenden Gehorsam tatsächlich bei Laune. Zumindest für einen Augenblick.
Andere Frauen sind wieder mal selber Schuld.

Dauerhaft aber nützen all jene Methoden so viel wie ein Schmerzmittel gegen Zahnweh. Weniger noch: Es ist, als würde man versuchen, mit klebrigen Bonbons ein Loch im Zahn zu stopfen. Denn Anja, Gabi und Ramona füttern die Launen ihrer Partner wie ein Süßigkeitssüchtiger seine Karies. Und tatsächlich ist die Reizbarkeit eines unleidlichen Gegenübers mit nichts besser zu vergleichen als mit schleichender Zahnfäule, die nicht nur wehtut, sondern auf Dauer den Biss raubt. Denn sie kratzt nicht nur gefährlich am Selbstwertgefühl, sondern erschüttert auch ganz mächtig die Beziehung. Wer mag schon das Leben, geschweige denn das Bett, mit einem Mann teilen, dessen Charme irgendwo zwischen dem eines Elektrozauns und einer beleidigten Leberwurst liegt?


Dabei sind wir Frauen wieder mal selber Schuld. Ich habe das schon als Kind nicht verstanden: Die Familie sitzt am Frühstückstisch. Papas Blick verrät, dass er schlecht geschlafen hat und den anstehenden Geschäftstermin am liebsten auf den Sanktnimmerleinstag verschieben würde. Da streicht Mama ihm mit zarter Hand über die zu Berge stehenden Haare: „Manfred, du siehst schlecht aus.“ Papa schweigt. „Komm, trink noch ein Glas Buttermilch, die magst du doch so gern.“ Papa schweigt. „Darf ich dir ein Brot mit dem Emmentaler schmieren?“ Papa schweigt. „Guck mal, ich hab dir extra bei Schlachter Holste den leckeren Fleischsalat gekauft ...“ Papa brüllt.


Es ist ja nicht nur so, dass wir den Männern mit unserer Fürsorge auf die Nerven gehen, wir züchten uns die verwöhnten Tyrannen selber heran. Wenn ich meinem kleinen Sohn die Wahl lasse zwischen „Michel aus Lönneberga“, „Pipi Langstrumpf“ und der „Sendung mit der Maus“, dann brüllt er, weil ich ihm „Winnetou I“ verweigere. Lass ich ihn aber so gut wie nie fernsehen, dann überschüttet er mich mit selbstgemalten Bildern und Knetfiguren aus lauter Dankbarkeit für eine gelegentliche Begegnung mit dem „Sandmännchen“.

Mit den launischen Partnern ist es genauso: Man muss sie kurz halten. Je mehr wir uns um sie bemühen, desto selbstverständlicher nehmen sie unsere Zuwendung – und treten sie bisweilen mit Füßen. Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass das Gen HTR2C die Schuld an schlechter Laune trägt. Es steuert die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin, das je nach Konzentration die Menschen friedfertiger oder aggressiver macht. Warum Menschen bei gleicher Konzentration dennoch auch unterschiedlich reagieren können, bleibt vorerst ein Rätsel.


Das bringen Beziehungen nun mal so mit sich.

Tatsache ist, dass er uns irgendwann alle einholt, der Augenblick, in dem man das genüssliche Lecken über den Joghurtdeckel nicht mehr als niedliche Marotte betrachtet, sondern als Zumutung. In dem man nicht weiß, ob man nicht lieber in einem Bushäuschen sein Dasein fristen möchte, statt in dem beschaulichen Reihenhaus im Grünen bis zum Ende seiner Tage die regelmäßigen Rülpser nach einer Flasche Bier zu ertragen. Er kommt irgendwann: der Augenblick, in dem man von dem geliebten Menschen an seiner Seite genervt ist. Das, so der französische Soziologe Jean-Claude Kaufmann, bringen Beziehungen nun mal so mit sich.
Das sei der Preis für die Unterschiedlichkeit von Partnern, die ja wiederum die Voraussetzung dafür ist, dass eine Beziehung in vielerlei Hinsicht fruchtbar ist. Doch das kann man sich noch so bewusst vor Augen halten: Die schmutzigen Socken, nach denen man sich spätestens seit der Hochzeit täglich bückt, bringen einen trotzdem auf die Palme – und verderben die Laune. Was sich liebt, das nervt sich. Männer und Frauen passen eben doch nicht wirklich zusammen.

Was sie dennoch zusammenhält, ist das stete Bemühen, die positiven nicht von den negativen Gefühlen überschatten zu lassen, eine Beziehung als Freundschaft zu betrachten, in der man sich immer wieder aufs Neue Achtung, Wertschätzung schenkt. Und in der man über die Macken des anderen und die eigenen auch einfach mal lachen kann.

"Sei kein Pfannkuchen"

Mit dem Dauermauli an meiner Seite gab es nichts mehr zu lachen. Als ich damals in der Toilette des Schlosshotels mein verquollenes und verschmiertes Gesicht betrachtete, war es plötzlich wie eine Offenbarung. Was tue ich mir hier an? Wie konnte ich es so lange ertragen, immer in Habachtstellung zu sein, angespannt darauf bedacht, nur nichts falsch zu machen? Ich wollte nicht länger mein Leben mit einem Menschen teilen, der drauf und dran war, mich in den Sog seiner eigenen ständigen Unzufriedenheit zu reißen. Ich wusch mein Gesicht, atmete drei Mal tief durch und stolzierte zurück in den Saal.

Dann stellte ich mich vor den genervten Mann an der Bar und setzte gerade an zu einer Tirade an Bosheiten, die allem ein Ende bereiten sollte, als ich mich doch eines Besseren besann: Ich hatte viel zu lange mein Lebensgefühl von ihm bestimmen lassen, jetzt wollte ich mich nicht auch noch auf sein Niveau herablassen. Stattdessen sagte ich ihm, was ich ihm schon längst hätte sagen sollen. Dass er sich seiner eigenen Lebensfreude beraubt mit einer Haltung, die nur darauf wartet, dass wieder etwas nicht so klappt, wie er es sich vorgestellt hat. Und dass unsere Beziehung so nicht weiter geht.

Wirklich, ich meinte es gut. Ich wollte es noch mal versuchen. Und er? Er fand es wieder mal typisch, dass ich ausgerechnet an einem Fest eine Grundsatzdiskussion anfangen wollte. Lag es an dem Duft, der vom dem gerade eröffneten Kuchenbuffet in meine Nase stieg? Ich hörte gar nicht mehr auf sein Gemecker, ich hörte nur noch auf eine innere Stimme, die immer lauter wurde. „Sei kein Pfannkuchen“, hatte meine Mutter gesagt, nachdem ihr irgendwann bewusst wurde, dass sie sich auch selbst einen launischen Mann herangezüchtet hat.

„Wer sich zum Pfannkuchen macht, muss sich nicht wundern, wenn er gefressen wird.“ Ich ging zum Buffet, legte zwei besonders schöne Exemplare des zuckerigen Schmalzgebäcks auf den Teller und brachte sie an die Bar. Ich biss genüsslich in den einen. Den anderen überreichte ich ihm als offizielles Abschiedsgeschenk.

(Autor unbekannt) 



  



Eine von diesen


Mein bester Freund öffnete die Kommodenschublade seiner Ehefrau und holte ein in Seidenpapier verpacktes Päckchen heraus. Es war ein Päckchen mit Unterwäsche darin. Er warf das Papier weg und betrachtete die Seide und die Spitze.

"Dies kaufte ich, als wir zum ersten Mal in New York waren. Das ist jetzt 8 oder 9 Jahre her. Sie trug es nie. Sie wollte es für eine besondere Gelegenheit aufbewahren. Und jetzt, glaube ich, ist der richtige Moment gekommen!" 

Er näherte sich dem Bett und legte die Unterwäsche zu den anderen Sachen, die von dem Bestattungsinstitut mitgenommen werden sollten. Seine Frau war gestorben. Als er sich zu mir umdrehte sagte er: "Bewahre nichts für einen besonderen Anlass auf! Jeder Tag, den du lebst, ist ein besonderer Anlass.“

Ich denke immer noch an diese Worte. Sie haben mein Leben verändert. Heute lese ich viel mehr als früher und putze weniger. Ich setze mich auf meine Terrasse und genieße die Landschaft, ohne auf das Unkraut im Garten zu achten. Ich verbringe mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden und weniger Zeit bei der Arbeit. Ich habe begriffen, dass das Leben eine Sammlung von Erfahrungen ist, die es zu schätzen gilt. Von jetzt an bewahre ich nichts mehr auf. Ich benutze täglich meine Kristallgläser. Wenn mir danach ist, trage ich meine neue Jacke, um in den Supermarkt zu gehen. Auch meine Lieblingsdüfte trage ich dann auf, wenn ich Lust dazu habe. Sätze, wie "Eines Tages ..." oder "Irgendwann einmal ..." sind dabei, aus meinem Vokabular verbannt zu werden. Wenn es sich lohnt, will ich die Dinge hier und jetzt sehen, hören und machen.

Ich bin mir nicht ganz sicher, was die Frau meines Freundes gemacht hätte, wenn sie gewusst hätte, dass sie morgen nicht mehr sein wird (ein Morgen, das wir oft zu leicht nehmen). Ich glaube, dass sie noch ihre Familie und enge Freunde angerufen hätte. Vielleicht hätte sie auch ein paar Menschen angerufen, um sich zu versöhnen oder sich für alte Streitigkeiten zu entschuldigen. Der Gedanke, dass sie vielleicht noch chinesisch essen gegangen wäre (ihre Lieblingsküche), gefällt mir sehr.

Es sind diese kleinen unerledigten Dinge, die mich sehr stören würden, wenn ich wüsste, dass meine Tage gezählt sind. Genervt wäre ich auch, gewisse Freunde nicht mehr gesehen zu haben, mit denen ich mich "irgendwann einmal" in Verbindung hätte setzen wollen. Genervt, nicht die Briefe geschrieben zu haben, die ich "irgendwann einmal" schreiben wollte. Genervt, meinen Nächsten nicht oft genug gesagt zu haben, wie sehr ich sie liebe. Jetzt verpasse, verschiebe und bewahre ich nichts mehr, was uns Freude und Lächeln in unser Leben bringen könnte. Ich sage mir, dass jeder Tag etwas Besonderes ist ... jeder Tag, jede Stunde sowie jede Minute ist etwas Besonderes.


(von einem unbekannten Autor)



Männer und Frauen


Männer
So unnütz wie Unkraut, wie Fliegen und Mücken,
so lästig wie Kopfweh und ziehen im Rücken,
so störend wie Bauchweh und stets ein Tyrann,
das ist dieser Halbmensch, sein Name ist Mann.

Er steht nur im Weg rum, zu nichts zu gebrauchen
ist immer am Meckern und ständig am Fauchen.
Er ist auf Erden, ich sag`s ohne Hohn,
vom Herrgott die größte Fehlkonstruktion.

Ein Mann wär ohne uns Frauen verloren, er wär ohne
uns Frauen noch nicht mal geboren!
Erst durch unsere Hilfe wird mit viel Bedacht,
so halbwegs ein Mensch aus diesem Schlappschwanz gemacht.

Ein Mann hält sich oft für unwiderstehlich und glaubt,
ein Lächeln von ihm macht uns selig,
stolziert durch die Gegend, wie´n Hahn auf dem Mist
und merkt gar nicht wie duslig er ist.

Fühl´n wir uns unwohl und können kaum gehen,
weder sitzen noch liegen oder stehen,
dann sagt er: „Komm mach nicht so´n Wind…“
doch sitzt ihm ein Pups quer, dann weint er wie ein Kind.

Mit dem Maul sind sie stärker, da können sie prahlen,
doch wehe der Zahnarzt bereitet mal Qualen,
dann sind sie doch alle - verzeih den Vergleich -
wie ein Korb voller Fallobst, so faul und so weich.

Ein Mann ist ganz brauchbar, so lang er noch ledig,
da ist er oft schlank und sein Körper athletisch.
Da ist er voll Lieb und voller Elan,
kaum ist er verheiratet, wird nichts mehr getan.

Mit Geld und Brillanten tat er Dich beglücken,
das kriegt jetzt die Freundin hinter dem Rücken
und Du kriegst heute nur noch, wenn er daran denkt,
zum Geburtstag ´nen Schnellkochtopf geschenkt.

Als Jüngling wollte er dauernd kosen und küssen,
als Ehemann will er davon nichts mehr wissen.
Verlangst Du Dein Recht, dann wird er gemein,
er gibt Dir´s Gebiss und sagt: „Küss Dich allein.“

Und pfeifen sie auch manchmal aus dem allerletzten Loch,
- darin sind wir einig - wir lieben sie doch!


    
Wie wahr wie wahr...wir armen Frauen!Geben wir unsere Kinder in die Kinderkrippe, sind wir Rabenmütter.
Bleiben wir zu Hause, verkommen wir hinter dem Kochtopf.
Verwenden wir Make-Up, tragen wir Kriegsbemalung.
Verwenden wir keines, vernachlässigen wir unser Äußeres.

Verrichten wir anspruchslose Arbeit, haben wir keinen Ehrgeiz.
Erfüllen wir qualifizierte Aufgaben, sind wir mit unserem Beruf verheiratet.
Zeigen wir Gefühle, sind wir Heulsusen.
Beherrschen wir uns, sind wir Eisberge.

Sind wir hilfsbereit, werden wir ausgenutzt.
Kümmern wir uns nur um unsere eigene Arbeit, sind wir unkollegial.
Sind wir sehr attraktiv, halten wir unsere Kollegen von der Arbeit ab.
Sind wir es nicht, gelten wir als unscheinbar.

Sind wir Powerfrauen, schimpft man uns Emanze.
Sind wir angepasst, fehlt uns der Pfeffer.
Sind wir intelligent, dürfen wir es nicht zeigen.
Sind wir es nicht, müssen wir wenigstens attraktiv sein.

Kommen wir mit Grippe in die Arbeit, stecken wir die anderen an.
Bleiben wir zu Hause, legen wir uns wegen jeder Kleinigkeit ins Bett.
Tragen wir Mini, stören wir den Arbeitsfrieden.
Tragen wir Maxi, haben wir wohl Krampfadern

Sind wir montags müde, lästert man.
Sind wir taufrisch, lästert man auch.
Gehen wir gerne aus, sind wir Partygirls, die saufen.
Bleiben wir daheim, gelten wir als Mauerblümchen.

Sind wir trinkfest, saufen wir alle Männer unter den Tisch.
Trinken wir nichts, ist mit uns nichts anzufangen.
Leisten wir viel, verlieren wir unseren Charme.
Leisten wir wenig, verlieren wir die Stellung.

(Verfasser unbekannt!)